Freitag, 16. Mai 2014

Nora allein auf Reisen!!

So schon nach einer Woche meld ich mich auch wieder!
Das ging doch ziemlich schnell, nicht wahr ? Naja so schnell wie ich eben auch im Urlaub war!

Arequipa heißt die Stadt in die es mich diesmal verschlagen hat, doch diesmal ganz allein. Am Samstagabend ging für mich das Abenteuer los, geplante 16 Stunden wurden mal wieder zu 17 Stunden Busfahrt und am Sonntagmittag kam ich dann total erschlagen auf 2300 Meter Höhe in Arequipa an.

Am Sonntag hab ich dann nicht mehr viel gemacht, da ich so kaputt war, erstmal ausgeruht für die anstrengende Woche. Aber schon da habe ich gemerkt wie komisch es ist plötzlich alleine zu sein.
Naja erstmal zu meiner Woche ich habe eigentlich echt viel gesehen Kloster, Kirchen, den Canyon und sonst auch viele Kleinigkeiten, die ich bei einem meiner Erkundungstouren in Arequipa zu Gesicht bekommen hab.

An einem dieser Tage bin ich zum Beispiel morgens verschlafen, wie ich eben morgens bin, durch die Straßen Arequipas gelaufen. Eigentlich wollte ich zum Plaza de Armas, doch meine Füße hatten irgendwie ein anderes Ziel und so kam ich zu einem Markt, rießig mit allem Essbaren was man sich vorstellen kann!
Hier nur mal die Obstabteilung und dazu noch ein kleiner Teil davon ;)
Fleisch, Käse, Bohnen, Reis oder auch Spielsachen und jede Menge Kleinkruschd kann man dort auch noch einkaufen und das viel billiger als in jedem noch so billigen Supermarkt.
 Auf dem Plaza de Armas, der Hauptplatz von eigentlich jeder Stadt in Peru sieht man viele Menschen, jeden Alters und jeden Landes, aber auch Tauben. Da haben mich die Kinder einfach sofort an meine eigene Kindheit erinnert, wie man eben mit einem Lächeln im Gesicht den Tauben laut hinterherrennt damit sie davonfliegen.

Sonnenuntergänge sind einfach überall wunderschön!
Am Abend schaue ich vom Dach meines Hostels auf die Stadt, wie sie zwischen Berg und Sonne zu einem Lichtmeer wird.
In meinem Hostel konnte ich abends mir etwas selbst Kochen und hab so auch mit den restlichen meines Hostels Kontakt bekommen. Dort wohnen auch Freiwillige und zwar für 4 Monate, sie unterrichten Englisch und kommen auch zum großen Teil aus er USA. Die müssen manchmal darum kämpfen, dass nicht plötzlich ihr Essen aus dem Kühlschrank geklaut wird, denn irgendein Anzeichen, dass dort welche leben gibt es nicht. Stelle ich mir ziemlich anstrengend vor!

 Wenn man dann mal nach oben schaut sieht man ab und zu mal was zu einem runtergucken. Manchmal ein Hund oder auch ein Kaktus.
Bei meinem durch die Straßen schländern haben mich meine Beine auch zu noch anderen wunderbaren Orten gebracht: Hier ein Foto, das ich in einem wundervollen Antiquitätenladen geschossen habe. Ich wollte dort auch ein Souvenir kaufen, denn der Laden hat mich einfach überwältigt, überall lagen Noten, Schaltplatten, 3/4 Klaviere standen herum, alte Schränke und einfach alles was man sich vorstellen kann, alt und verstaubt mit einem Hauch von einem Zauber.

Kleines leckeres Mittagessen zwischendurch - verschiedene Arten von Papas (Kartoffeln) mit Gemüse und Käse.

Das Kloster St. Catalina
Naja was kann ich dazu erzählen?
Es liegt mitten in der Stadt und trotzdem ist es einfach riesig!! Am Anfang dachte ich, ich schaffe das ja locker in einer Stunde und dann war ich doch wirklich 3 Stunden drinnen.
Die Wände sind zum großen Teil angemalt und jede Nonne hatte früher ihre kleine Kammer und dazu noch ein Hinterhöfchen, wo sich mindestens ein Holzofen befand in dem sie gebacken und gekocht haben.
Da ich keine Tour durch das Kloster gemacht hab und alles lieber in Ruhe gemacht habe, wusste ich auch nicht wirklich ob dort noch Nonnen wohnen oder nicht. Doch an einer Tür höre ich, als würde ein Film drin laufen, ich halte mein Ohr dran, überlege schon ob ich die Tür öffnen soll und ZACK die Tür geht auf, ich drehe mich schnell weg, als wäre nichts gewesen und sehe im Augenwinkel wie eine kleine Nonne aus der Tür kommt und mich angrinst, ich spreche ein schnelles "Hóla" aus und gehe weiter. Ich mal wieder total überneugierig...


 Das Kloster ist auch eines der höchsten Gebäude im Zentrum von Arequipa und von oben hat man eine wunderbare Aussicht, aber auch schon die Treppe ist wunderschön.


Pflanzen gab es auch viele zu betrachten und weil ich das Foto einfach genial finde musst es hier rein !
Die restlichen Pflanzen haben mich eher an einer meiner Urlaube mit meinen Eltern in Italien erinnert und auch das Kloster, ist eben auch unter Einfluss von Europa entstanden.
Ab und zu waren auch andere Dinge zu finden als Kreuze, Klaviere oder dieser königliche Scheißstuhl.

 Meine Tour in den Colca-Canyon - 2 Tage Wandern durch einen Canyon

An einem ganz normalen Dienstag, als die meisten Bewohner Arequipas noch oder endlich im Bett lagen, weckt mich nach einer unruhigen Nacht der Wecker - 10 vor 3 Uhr - "Will ich das grad wirklich machen?"
Naja was solls gezahlt ist gezahlt und ab gehts in den Bus, es ist eiskalt und auch der Bus ist nicht wirklich warm, bis zum Frühstück fahren wir 3 Stunden durch die Nacht, meine Short anzuziehen war nicht die klügste Idee!!
Um 9 Uhr kommen wir dann zum Mirador (Aussichtspunkt) und schauen uns die Kondore an. Wir haben Glück, 5 Stück auf einmal machen sie hoch in die Lüfte, wirklich beeindruckende Tiere, was aber wahrscheinlich auch die beeindruckende Kulisse ausmacht!

Die Anden sind einfach wunderschön und durch sie zu wandern ist ein Erlebnis, das man nicht so schnell vergisst.

Um halb Zehn habe ich dann endlich mein Gruppe erreicht mit der es durch die Berge gehen soll: Eine Australierin, 2 Holänder, 2 Slowenier, eine Chilenerin, ich und unser peruanischer Leiter Walter. 
Am ersten Tag sind wir 18 Kilometer bergab gelaufen, an Steinwänden, Eseln und anderen Landschaften vorbei. Da ich die Höhe noch nicht gewöhnt war und ich nicht viel Schlaf hatte war es für mich unglaublich anstrengend! 


 Manchmal war ich so fertig, da hätte ich mich fast vom Felsen gestürzt! Aber lieber nein. Denn es gibt ja noch so viel mehr zu sehen!
 und schon fließen die letzten Sonnenstrahlen durch das Tal und wo sind wir? Noch ziemlich weit oben! Da ging es dann an den Endspurt, ab zur Übernachtung!
 Abends sind wir statt duschen nur schnell in den Pool gehüpft und um 9 Uhr lagen wir schon schlafend im Bettchen. So ist das wenn man sich mal richtig bewegt :D Naja es gab auch noch einen guten anderen Grund so früh im Bett zu sein: 
5 Uhr morgens, meine Gruppe und ich stehen bereit zum Bergantritt, jetzt heißt es alles was wir runter sind wieder hoch und das 3-4 Stunden jenachdem wie schnell wir sind.
Am Anfang dachte ging alles noch ganz locker, 5 Uhr mit zwei Hosen, 2 langen Oberteilen, ab halb 7 kamen die ersten Sonnenstrahlen und schon bin ich langsamer. Ich versuche eher langsam den Berg hochzugehen und alles zu genießen, statt noch an einem Asthmaanfall zu ersticken. Eine Taubstummenübersetzerin aus Slowenien liegt in meinem Tempo und ich meistere den größten Teil mit ihr. 

Als ich merke, dass gar nicht mehr so viel fehlt wie gedacht, lege ich einen Endspurt ein und nach nicht einmal 3 Stunden stehe ich oben mit meiner Gruppe und denke "Was das war alles? Und sowas wird als härtester Teil beschrieben?" Naja jetzt weiß ich warum, meine Beine fühlen sich nach 2 Tagen Erholung immer noch so an als hätte ich viel zu viele Höhenmeter innerhalb weniger Stunden gemeistert, was eben die Realität ist.

Meine Gruppe
Nach einen Frühstück im Dorf fahren wir zu verschiedenen Punkten, dem Anfangpunkt des Canyon, dem höchsten Punkt auf dem es eine Straße gibt, halten auch an heißen Termalquellen und entspannen uns dort herrlich... an vielen Lamas und Alpacas dann zurück nach Arequipa.

Mittwoch, 7. Mai 2014

Peru - neues Land, neues Projekt = neues Glück

Hallo erstmal!
Ähm wie soll ich sagen, es tut mir leid, dass ich mich erst jetzt wieder melde!! (für lina TSCHULDI!) mittlerweile bin ich nicht mehr im kleinen Ecuador, sondern im großen Peru. Seit Ende Januar bin ich schon hier, in einem kleinen Häuschen in Lima - ich wohne direkt in meinem Projektgelände, einer Schule für Behinderte mit Kindergarten, kleiner Bäckerei und einem großen Garten.
Hier fühle ich mich richtig wohl, die WG, mittlerweile nur noch mit 9 Bewohnern ist auch sehr cool, manchmal etwas dreckig, aber sehr entspannt!
Bis jetzt arbeite ich im Kindergarten, 3 Kinder ohne Behinderung und eigentlich 4 Kindern mit Behinderung, wobei ich mich besonders um einen kümmere - dieser kleine Mann läuft immer durch die Gegend wie im Traum und räumt, den Kopf auf die Seite gelegt, gerne unsere Regale aus oder nimmt die große Trinkkanne und gießt sie uns über den Tisch, aber ihm kann man gar nicht böse sein, wenn er mal wieder vor Freude vor sich hingrinst. Allgemein hab ich ihn schon sehr ins Herz geschlossen, wie er gerne alles auf seine ganz eigene Weise entdeckt und das im Flug.
Ach und seine "Galletas"(Kekse) liebt er über alles, er würde dafür töten :) 

Aber auch die anderen Kinder sind wunderbar, manchmal wenn man morgens einfach noch keine Lust hat vielleicht nicht, aber das liegt dann einfach an mir nicht an ihnen. Okay außer sie schreien wie ein aufgespießtes Schwein!
Da wären Kory, die Kleine ist auch sehr süß und redet schon immer mehr! Und ist wahnsinnig intelligent und geschickt, während die Kinder wild um sich spielen baut sie einen Turm von einem Meter, da bekomm ich nicht mal hin!
Luz ist die Tochter der Köchin und wohnt auch auf dem Gelände, sie ist also nicht nur im Kindergarten in meiner Nähe, Nachmittags hilft sie mir manchmal noch bei meinen Arbeiten, wie den Essenssaal putzen oder bei langweiliger Arbeit unterhält sie sich einfach mit mir.
Angela, sie hat ihre Augen immer überall, weiß sofort wo jemand ist, wenn jemand etwas falsch macht. Wie hilfreich es manchmal sein kann, sie kann auch echt nerven! Die ganze Zeit kommt von ihr, das macht jemand falsch und dies, dabei macht sie genau das Gleiche, da muss ich dann manchmal darauf hinweisen was mir etwas schwer fällt.
Eliana, redet eigentlich Deutsch und Spanisch, aber will nicht wegen ihrer Sprache im Kindergarten auffallen deshalb reden wir Spanisch, naja also ich versuch es! Sie ist die Erwachsenste und übernimmt bei Spielen oft die "Schiedsrichter"-Rolle.
Maria-Fernanda ist sehr auf meine Chefin bezogen und ich kann ihr deshalb nicht unbedingt was sagen, aber es wird schon besser! Sie wird auch immer mehr integriert, muss aber noch lernen ihre Gewalt ein bisschen zu utnerdrücken. Es ist alles nie böse gemeint und wenn man ihr viel Liebe schenkt kommt auch mal aus dem Nichts eine Umarmung oder ein Kuss, echt süß!
Aitana ist die kleine Tochter von meiner Chefin und ist so eigentlich ziemlich eifersüchtig, da ihre Mutter ja auch sich um die anderen Kinder kümmern muss, ja aber ich denke auch das bessert sich noch.

Von links Kory, Luz,Angela, Eliana, vorne Aitana, hinten Maria-Fernanda
Wir beim Waschen von unseren Malschürzen